„Die organisierte Aufnahme von Flüchtlingsfamilien oder Asylsuchenden bei privaten Familien ist eine Première für die Schweiz!», bestätigt Stefan Frey, Mediensprecher der SFH und verantwortlich für den Aufbau des Projektes. Die erste Etappe bestand darin, einen geeigneten Vertrauenspartner zu finden, der die Zielsetzungen des Projektes teilt. Im EVAM – der einzigen Westschweizer Institution, die sich ausschliesslich um die Aufnahme von Asylsuchenden kümmert – wurde der ideale Partner gefunden. Im Oktober 2014 konnte eine gemeinsame Vereinbarung abgeschlossen werden. Eine erste Platzierung wurde soeben durchgeführt, weitere werden folgen.
Aufgabenteilung
Die Privatplatzierungen von Schutz suchenden Menschen werden gemeinsam von EVAM und SFH begleitet. Die SFH rekrutiert die Gastgeber-Familien und prüft deren logistische Möglichkeiten aber auch deren Eignung für dieses aussergewöhnliche Projekt. Das EVAM sucht die dazu passenden Personen aus dem Asylbereich und organisiert deren Transfer von der bisherigen Beherbergung zu den Gastgeber-Familien.
Wer sind die privat platzierten Personen?
Die Integration ist das oberste Ziel des Projektes. Dementsprechend ist es auf Personen ausgerichtet, die dauerhaft in der Schweiz bleiben werden. Es handelt sich in erster Linie um vorläufig aufgenommene Personen (Bewilligung F). Die erste privat untergebrachte Person ist ein junger Eritreer.
Die Rolle der Gastgeber
Die Gastgeber-Familien begleiten ihre Gäste im Alltag und fördern deren Verständnis für unsere Kultur und die unverzichtbaren Normen des Gastlandes. Eine raschere soziale und berufliche Integration soll das Resultat sein.
Nach den ersten drei Monaten wird eine erste Bilanz gezogen. Die Resultate werden mit Ungeduld und Spannung auch in den anderen Westschweizer Kantonen, aber auch in der Deutschschweiz erwartet, wo die Ausweitung des Projektes angestrebt wird. Es soll das bisherige Unterbringungssystem im Asylbereich ergänzen. Die SFH wird die Auswertung der Erfahrungen zu gegebener Zeit der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Hinweis an die Redaktionen
EVAM und SFH danken den Medien ausdrücklich für das bisher gezeigte, grosse Interesse für die private Unterbringung von Flüchtlingen. Wir bitten jedoch um Verständnis für den Schutz der Privatsphäre der betroffenen Familien und privat untergebrachten Personen, insbesondere während der ersten Kontakte. Die Beteiligten brauchen eine gewisse Zeit, um sich kennenzulernen und sich einzugewöhnen.
Rückfragen

Generalsekretariat
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