Willkommen in der Schweiz. Wir sind für alle Geflüchteten da.

14. Juni 2022

Die Aufnahme von über 50’000 Kriegsvertriebenen aus der Ukraine zeigt, dass die Schweiz Geflüchteten rasch und grosszügig Schutz bieten kann, wenn der politische Wille da ist. Dank dem S-Status erhalten Ukrainer*innen in der Schweiz etwa sofortigen Zugang zum Arbeitsmarkt, haben Anspruch auf Familienzusammenführung und können ohne Bewilligung ins Ausland reisen. Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) fordert, dass ein rascher Zugang zu Schutz auch anderen Schutzberechtigten gewährt wird – unabhängig von ihrem Herkunftsland.

Der nationale Flüchtlingstag, am Samstag 18. Juni 2022, steht unter dem Motto «Willkommen in der Schweiz. Wir sind für alle Geflüchteten da. » Die SFH setzt sich dafür ein, dass alle Schutzberechtigten in der Schweiz gleichen Zugang zu grundlegenden Rechten haben. Insbesondere bei der vorläufigen Aufnahme sieht die SFH Handlungsbedarf. Es braucht einen positiven Schutzstatus anstelle der vorläufigen Aufnahme. Denn vorläufig Aufgenommene haben einen vergleichbaren Schutzbedarf wie anerkannte Flüchtlinge und bleiben erfahrungsgemäss langfristig in der Schweiz. Doch der Status erschwert die soziale und berufliche Integration der Betroffenen. Daher fordert die SFH, dass der neue Schutzstatus wie für anerkannte Flüchtlinge unter anderem ein Recht auf Familienzusammenführung sowie Reisefreiheit gewährt.

Gezielte Integrationsmassnahmen

Die SFH fordert zudem, dass die Schweiz die gesellschaftliche Teilhabe der Geflüchteten ermöglicht – ohne Hürden. Dazu braucht es Unterkunftsmöglichkeiten in der Mitte der Gesellschaft, wie beispielsweise Gastfamilien. Dies verhindert eine Isolation in Asylzentren und fördert die Integration. Durch die Unterbringung bei Privaten entstehen Kontakte und Netzwerke, die für alle Beteiligten eine Bereicherung sind. Ausserdem sollen Sprach- und Integrationskurse gezielt gefördert sowie der Zugang zu Ausbildung und Arbeitsmarkt erleichtert werden. Schutzberechtigte sollen im gleichen Umfang Sozialhilfe erhalten wie anerkannte Flüchtlinge. Die tieferen Ansätze der Asylsozialhilfe sind nicht gerechtfertigt.

Die Kampagne zu den Flüchtlingstagen verbindet vielfältige Anlässe der Partnerorganisationen der SFH in allen Sprachregionen der Schweiz. Durch interkulturelle Aktivitäten und direkte Begegnungen mit Geflüchteten kann sich die Bevölkerung mit dem Thema vertraut machen. Eine Übersicht über die Veranstaltungen findet sich auf der Website zu den Flüchtlingstagen.

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