Keine Zwangsrückführungen nach Äthiopien

25. Januar 2021

Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) ist besorgt über Berichte über geplante Zwangsrückführungen nach Äthiopien. Angesichts der prekären Sicherheitslage fordert die SFH den sofortigen Stopp allfälliger Zwangsrückführungen in das krisengebeutelte Land.

Verschiedene im Asylbereich tätige Organisationen berichten über angeblich für den 27. Januar geplante Zwangsrückführungen nach Äthiopien. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) bestätigt die Berichte nicht. Rückführungen nach Äthiopien sind laut SEM derzeit jedoch möglich. Aufgrund der prekären Sicherheitslage in Äthiopien fordert die SFH, dass keine Zwangsrückführungen nach Äthiopien durchgeführt werden.

Seit dem Machtantritt von Ministerpräsident Abiy Ahmed nehmen ethnische und politische Spannungen in Äthiopien zu. Der Krieg zwischen Abiy Ahmed und der Regionalregierung der Tigray People’s Liberation Front (TPLF) im Norden des Landes dauert an. Die Kämpfe haben laut Schätzungen der UNO über 320'000 Menschen intern vertrieben. Rund 4.6. Millionen Menschen sind im Norden des Landes auf humanitäre Hilfe angewiesen, doch UN- und andere Hilfsorganisationen haben kaum Zugang zur Region.

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