Sri Lanka: Übergriffe gegen muslimische Flüchtlinge nach Oster-Anschlägen

07. Mai 2019

Nach den Bombenanschlägen mutmasslich islamistischer Attentäter am Ostersonntag auf Kirchen und Hotels in Colombo, Negombo und Batticaloa haben wütende Mobs in Sri Lanka muslimische Flüchtlinge und Asylsuchende bedroht und angegriffen.

Medien und lokale Aktivist_innen berichten, dass fast tausend Flüchtlinge aus ihren Wohnungen vertrieben wurden – nachdem die Mobs ihre Vermietenden unter Druck gesetzt hatten. Viele haben in der Nähe von Moscheen oder auf der Polizeistation in Negombo Schutz gesucht. Eine lokale Kontaktperson berichtete der SFH, die Situation sei dramatisch. Die Behörden waren aufgrund von Protesten der lokalen Gemeinschaften gezwungen, ihre Bemühungen einzustellen, die vertriebenen Personen in geeignete Nachbargebiete mit entsprechenden Einrichtungen zu verlegen. Gemäss Aktivist_innen mussten mindestens vier Busse mit verängstigten muslimischen Personen zur überfüllten Polizeistation in Negombo zurückkehren, darunter viele Kinder, ältere Menschen und weitere Personen mit besonderen Bedürfnissen, die in sicherere Gebiete reisen wollten. Die SFH ist sehr besorgt über die aktuelle Situation in Sri Lanka.

Schweizer Asylsymposium

Zivilgesellschaft und Flüchtlingsschutz: Wie kann dieses Potenzial auch ausserhalb von akuten Krisen genutzt werden? Diskutieren Sie mit!

Zwei Frauen arbeiten gemeinsam im Garten
Jetzt anmelden