Integration erleichtern statt blockieren

Integration erleichtern statt blockieren

13. September 2016

Der Antrag der Staatspolitischen Kommission des Nationalrates (SPK-N), den Familiennachzug fĂŒr vorlĂ€ufig Aufgenommene vollstĂ€ndig abzuschaffen, ist aus der Sicht der Schweizerischen FlĂŒchtlingshilfe SFH unnötig und menschenrechtswidrig. Die SFH verlangt statt zusĂ€tzlicher HĂŒrden Erleichterungen bei der Integration von vorlĂ€ufig Aufgenommenen.

Die Schweizerische FlĂŒchtlingshilfe SFH fordert den Nationalrat auf, seiner Staatspolitischen Kommission SPK-N nicht zu folgen und die Benachteiligungen fĂŒr vorlĂ€ufig Aufgenommene Menschen (Status F) zugunsten einer rascheren und besseren Integration zurĂŒck zu nehmen. Die Streichung des Familiennachzuges ist fĂŒr die SFH unhaltbar. Sie widerspricht dem Recht auf Familienleben, dessen Schutz sich aus der Bundesverfassung und aus den internationalen Menschenrechtsabkommen ergibt. Zudem ist die dauerhafte Trennung von der Familie nachweislich integrationshemmend.

Die vorliegende Gesetzesrevision hatte ursprĂŒnglich zum Ziel den betroffenen Menschen die Integration in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft zu erleichtern. Dieser politische Leitentscheid wird mit der Absicht der SPK-N, neue Integrationshemmnisse aufzubauen, in Frage gestellt. Die SFH fordert daher den Nationalrat auf, auf die Streichung des Familiennachzugs bei vorlĂ€ufig aufgenommenen Personen zu verzichten.

Die SFH begrĂŒsst hingegen die vom Bundesrat vorgeschlagene Abschaffung der Bewilligungspflicht und der Sondersteuer fĂŒr vorlĂ€ufig Aufgenommene. Beide Massnahmen stellen derzeit wesentliche HĂŒrden fĂŒr die Integration dar.

VorlĂ€ufig Aufgenommene sind auch FlĂŒchtlinge

Mit der vorlĂ€ufigen Aufnahme werden aktuell vor allem Menschen geschĂŒtzt, die wegen BĂŒrgerkriegen, fortgesetzter Verletzung der Menschenrechte oder aufgrund schwerwiegender gesundheitlicher BeeintrĂ€chtigungen nicht in ihre HerkunftslĂ€nder und zu ihren Familien zurĂŒckkehren können. Die RĂŒckkehr ist in den meisten FĂ€llen auf Jahre hinaus nicht möglich. Die wirtschaftliche und soziale Integration ist daher zentral, damit die Menschen nicht in der Sozialhilfe landen.

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